Der Standort dieser Info-Tafel befindet sich auf dem Fundament eines Sesselliftes, der nach dem Zweiten Weltkrieg von den Amerikanern erbaut wurde und beim Cafe Sagberg geendet hat. Auch die Zivilbevölkerung durfte den Lift benutzen. Er war aber sehr störanfällig und wurde wohl Ende der 1950er-Jahre abgerissen.
Im Talgrund in nordöstlicher Richtung sieht man das „Amihaus“, das als „Haus Edelweiß“ von der Deutschen Wehrmacht in den 1930er-Jahren errichtet worden war. Es wurde nach dem Krieg von den Amerikanern beschlagnahmt und dient seither den US-Soldaten als Skihütte.
Stempel auf einer Postkarte verm. um 1937
Für das Schifahren hatte der Sagberg seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine große Bedeutung, vor allem seit ab 1914 über die Lokalbahn Rosenheim-Frasdorf an den Wochenenden Sonderzüge voller Schifahrer von München hier eintrafen.
Beim „Sturm“ in Haslau (Fam. Riepertinger), seit langem einer Schäfflerei, wurden erhebliche Mengen an Skiern und Schlitten hergestellt. August Riepertinger (1900 – 1985) erinnert sich: Es war im strengen, schneereichen Winter 1909, in dem sein Vater das erste Mal in der Werkstatt ein Paar Ski hergestellt hat. Es waren „feichtene“ Bretter, die ähnlich wie Fassdauben genässt und dann „starr gefeuert“ wurden, sodass sich eine Schaufel bildete.
Als im Jahr 1912 die Frasdorfer und Sagberger, lange ehe der Skiclub im Dorf gegründet war, ihr erstes Skirennen austrugen, hatte der Schäffler am Sagberg bereits die ganze Mannschaft mit seinem Fabrikat ausgerüstet. Es gab eine einzige Klasse, in welcher er mit zwölf Jahren der jüngste war und sein Vater zu den ältesten zählte.
Abgefahren wurde mit der „Alpenstange“, d. h. mit einem Bergstock.
Der Skisport kam in Frasdorf durch den Ersten Weltkrieg zum Erliegen. Aber der alte Sturm (1876 – 1960), der im Allgäu bei einem Schneeschuhbataillon eine Art Skiwart war, brachte so viel Erfahrung mit nach Hause, dass Vater und Sohn noch im Herbst 1918 in der Werkstatt nicht nur Rodel, sondern auch Ski im Dutzend herstellten. Zwei Paar Ski wurden am Tag fertig, 300 bis 400 Paar waren es im Jahr. Die Vorkriegsski kosteten zwölf Mark, die nach 1918 etwa doppelt so viel. Die Bindung hatte denselben Preis. Sie war das einzige Zubehör, das nicht in der Werkstatt entstand. Montiert wurde die „Bilgeri“, das war die österreichische, oder die „Schuster“, das war die deutsche Militärbindung. Die Eschen vom Sagberg lieferten das Holz für die Stöcke. Auch die Stockteller bestanden anfangs noch aus hölzernen Scheiben.
1966 wurde dann der „Sagberg-Schilift“, ein 1000 mm langer Schlepplift, errichtet. Dieser erfreute sich in den ersten Jahrzehnten großer Beliebtheit. Dann wurden die Winter zunehmend schneeärmer und 1993 wurde der Betrieb eingestellt. Heute erinnern nur noch das ehemalige Lifthäusl im Talgrund und die Schneise durch den Wald an den Sagberg-Schilift.
Näheres zur Schiherstellung und zum Wintertourismus in Frasdorf erfährt man im Dorfmuseum.
Der Name „Sagberg“ (gesprochen mit langem dunklem a, fast schon wie o) hat nichts mit einem Sägewerk zu tun, das erst vor 150 Jahren am Fuße des Berges in der Ortschaft Lederstube errichtet wurde. Die erste urkundliche Erwähnung 1245 als „Safpurch“ lässt eher auf eine ehemalige Burg schließen.