Schmiedalm 2© Pia Steen

Schmiedalm heute

(Diese Informationstafel liegt etwa 50 m oberhalb des Weges, bei der Bank vor dem „Firmungskreuz“).

Wir befinden uns auf der Weidefläche der Schmiedalm. Diese Alm war früher dem Pfleger oder Richter der Schlossherrschaft Hohenaschau, also dem höchsten Verwaltungsbeamten, zur Nutzung überlassen. Heute ist die Alm eine der wenigen Eigentumsalmen in unserem Gebiet. 1862 bekam sie den Paulschmied von Westerndorf als Entschädigung für sein Almrecht auf der Ellandalm und für seine umfangreichen Forstrechte zu Eigentum („Wertanschlag 1200 Gulden“).

Der Kaser, also die Almhütte, wurde in seiner heutigen Form 1908 anstelle eines Holzbaues errichtet. Von alten Fotos wissen wir, dass die Almhütte ein stattlicher Holzbau war, ehe sie 1908 abgerissen und als Steinbau neu errichtet wurde.

Ales Foto einer Alm

Schmiedalm um 1900. Bei der Almerin handelt es sich um Elisabeth Mayer, Steintochter von Laiming (heiratete 1905 den Bäcker Soyer) (Archiv Paulschmied)

Über die langjährige Sennerin des Paulschmied, die „Schmied-Wabn“ (Barbara Voggenauer, geb. Weber) hat uns Baron Ludwig Benedikt von Cramer-Klett, der ein erfolgreicher Schriftsteller (vor allem für Jagdliteratur) war verschiedene Schilderungen hinterlassen. Die Wabn, die von 1913 bis 1936 Almerin war, hatte gerne Gäste, die sie aufwändig bewirtete. Jeden Sommer soll sie einen ganzen Zentner Zucker verbraucht haben. Die Wabn war auch berühmt wegen ihrer Sing- und Jodelkünste.

Geschichten von der Schmied-Wabn wie auch mehrere Bilder und Gegenstände von anderen Almleuten und bäuerlichen Dienstmägden sind im Frasdorfer Dorfmuseum zu lesen bzw. zu sehen.

Altes Foto. Kooperator vor der Alm

1916 kam am Sonntag vor dem Almabtrieb noch der Frasdorfer Kooperator „mit seinen Sängern“ zu Besuch (Archiv Paulschmied)

Bei dem Höhenrücken, der sich vom Standort der Tafel hinunter zur Almhütte zieht, handelt es sich um eine sog. Altmoräne, also um eine Moräne der vorletzten Eiszeit (der sog. Riß-Eiszeit). Typisch ist die buckelwiesenartige Ausprägung. Diese Moräne ist ebenso wie die im Osten parallel verlaufende (Hofalm- und Rauchalmgebiet) nicht vom Ferneis des Inngletschers geformt worden, sondern stammt von der lokalen Vereisung des Hochriesgebietes. Auch bei der letzten Eiszeit, die ungefähr vor 100 000 Jahren begonnen und vor 12 000 Jahren geendet hat, konnte das Ferneis nicht bis auf diese Höhe gelangen.

Sein Höchststand lässt sich bis zum Zellboden nachweisen. Bis dorthin findet sich nämlich Gesteinmaterial aus den Zentralalpen, wie es besonders gut im Bachlauf der Ebnater Ache festgestellt werden kann.

Das Kreuz oberhalb der Info-Tafel wurde 2001 von Frasdorfer Firmlingen errichtet.

„Kaser“ (Almhütte) ist wahrscheinlich vom lateinischen Wort „casa“, die Hütte, abgeleitet. (Gelegentlich wird auch vermutet, es könnte mit der Käseherstellung zu tun haben).

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