„Kaltwasserl“ genannter Rastplatz, den schon immer die Almleute, Holzknechte und Jäger wegen seiner permanenten und reichhaltigen Schüttung von kühlem Quellwasser geschätzt haben.

Das Marterl mit der Marienfigur haben Baron Ludwig Benedikt von Cramer-Klett und seine Gattin Margarethe zum Dank für die glückliche Heimkehr vom Krieg und gleichzeitig zum Andenken an den „Dell-Hausl“, den langjährigen Pächter der nur wenige 100 m entfernten Winterstube, errichtet. 1952 wurde das Marterl vom damaligen Schlosskaplan Dr. Alois Röck eingeweiht. Die von der Baronin gespendete Madonnenfigur wurde leider kurz darauf gestohlen.

Brunnen und Marterl

„Kaltwasserl“ mit Brunnen und Marterl (Foto Wörndl)

Zur „Winterstube“, zu der man ein Stück in Richtung Schmied- und Hofalm zurückgehen müsste (sie liegt nicht direkt am Weg), ist anzuführen: Hier war bis etwa 1975 – auf knapp 1000 Höhenmeter gelegen – noch regelrecht Landwirtschaft betrieben worden, zuletzt allerdings nur noch den Sommer über. Der Hofname war „Dell in der Winterstube“, früher auch „Dell am Lenderschachen“ oder „Dell im Zellboden“.

Im Jahr 1643 ist ein Michael Detl auf einem „Gütl am Lenderschachen“ erwähnt. Lenderschachen heißt auch heute noch die Waldabteilung oberhalb der Winterstube gegen den Riesenberg zu. („Schachen“ ist eine alte Bezeichnung für einen kleinen Wald, eine Waldzunge; „Lender“ bedeutet schmaler Acker.) Der Hofname Dell geht wohl auf den Familiennamen Detl zurück. 1759 soll das Gebäude erneuert oder neu gebaut worden sein.

Seit 1876 gehört die Winterstube Baron Cramer-Klett. Die damaligen Bauersleute konnten sich für den Verkaufserlös eine günstiger gelegene Landwirtschaft im Tal drunten kaufen.

Zunächst stand dann das Anwesen leer, lediglich Holzknechte und Fuhrleute nutzten es als Unterstand. Schließlich wurde es durch einen Brand schwer beschädigt. Als dann zu Ende des 1. Weltkrieges Konsul Eugen Kotzenberg aus Frankfurt einen Teil der Cramer-Klett`schen Jagd pachtete, fand er Gefallen an dem heruntergekommenen Gebäude und ließ es gründlich instand setzen. Er machte daraus wieder eine kleine Landwirtschaft und benutzte es natürlich auch als Jagdhaus.

Für die Versorgung der Ökonomie wurde Balthasar Baumgartner, der “Dellhausl”, angeworben, ein aus Rettenschöß, Pfarrei Niederndorf/Tirol stammender Senner und Käser. Später pachtete dieser selber die kleine Landwirtschaft und lebte im Sommer wie im Winter auf der Winterstube. Gestorben ist der Dellhausl 1949. Ihm folgte als Pächterehepaar Hans und Therese Riepertinger. Nach einigen weiteren Pachtverhältnissen werden die Wiesenflächen heute als Alm genutzt. Das Gebäude diente dann längere Zeit als Jagdhaus, wird aber heute kaum noch bewohnt.

Dellanwesen in der Winterstube um 1920 vor dem Umbau

Dellanwesen in der Winterstube um 1920 vor dem Umbau (Archiv Kranzl)

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Dellanwesen in der Winterstube heute (Foto Wörndl)

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