„Burghölzl“ nennt man den bewaldeten Höhenzug nordwestlich vom Anwesen Lederstube.

Das Gletschereis hat ihn vor mehr als 10 000 Jahren geprägt. Beim Abschmelzen des Eises, das sich hier an dieser Stelle noch etwa 270 m über dem jetzigen Niveau erhob, entstand dieser steile östliche  Abbruch des „Burghölzls“.

Der Name kommt von einer alten Befestigungsanlage oder einem Spähturm oben auf der heute mit Wald bedeckten Anhöhe. Man vermutet, dass es sich um eine mittelalterliche Anlage gehandelt hat, etwa um vor marodierenden Horden im Zug der „Ungarneinfälle“ des 10. Jahrhundert rechtzeitig warnen zu können. Ausser einem Graben ist heute nicht mehr viel zu erkennen.

Holzturm

Etwa so könnte man sich wohl den Turm auf dem Burghölzl vorstellen.

Altes Bild der Lederstube

Um 1910 hat die alte Hofstelle der Lederstube so ausgesehen. Im Parterre, wo vormals die Nagelschmiede war, befand sich jetzt die Zimmererwerkstatt. Gewohnt hat man im 1. Stock. In dem hölzernen Vorbau hat auch mehrere Jahre Maria Furtner, die „Frasdorfer Wassertrinkerin“ gelebt. Links das Sägewerk (Gemeindearchiv Frasdorf).

Die Ortschaft und das Anwesen „Lederstube“ gehen auf den ehemals hier ansässigen „Lederer“ (= Gerber) zurück.

Das heutige Gebäude existiert erst seit 1880. Früher befand sich das Anwesen südlich daneben und beherbergte nach Beendigung des Gerbergeschäfts über viele Generationen hinweg eine Nagelschmiede, in der das in Hohenaschau produzierte Roheisen zu Nägeln geformt wurde. Ab etwa 1880 war das Zimmererhandwerk auf dem Hof und um 1900 errichtete man auch ein Sägewerk.

Um 1960 wurde eine Quelle gefasst und das Wasser als „St. Rupertus-Quelle“ verkauft. Dieses Wasser ist wohl identisch mit dem Wasser, das früher beim Anwesen Waizenreit aus dem Brunnen vor dem Haus geflossen ist. Von diesem Wasser hat Maria Furtner, das „Waizenreiter Mädei“ 52 Jahre lang getrunken ohne feste Nahrung zu sich zu nehmen. Die „Frasdorfer Wassertrinkerin“ erlangte große Bekanntheit. Sogar König Ludwig I. interessierte sich dafür und ließ die Angelegenheit wissenschaftlich untersuchen. Im Frasdorfer Dorfmuseum ist diesem Thema eine gesonderte Abteilung gewidmet.

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