Westerndorf, früher von Frasdorf deutlich getrennt, hat seinen Namen nach der Lage zum Hauptort (von althochdeutsch „westar“ = nach Westen gelegen). Dass es erst rund 500 Jahre später als Frasdorf genannt ist, nämlich im Jahre 1369, muss nichts über das tatsächliche Alter sagen, da ja Urkundenbücher vielfach verloren gegangen sind.

1445 sind in Zusammenhang mit Zehentstreitigkeiten 13 der 15 Anwesen von Westerndorf erwähnt: Sebastian Rauch, Larennz Carl, Veicht Müx, Liennhardt Chunz, Hanns Chunz, Hanns Khrininger, Thoman Hueber, Christan Ull, Veicht Carl, Wolff Schlosser, Christian Schäfler, Görg Schmidt, Liennhardt Rizer. Hier lassen sich bereits Ursprünge der späteren und heute z. T. noch bestehenden Hofnamen feststellen: Rauch, Paulkarl, Mix, Kainz (von Chunz), Krinninger, Jell (von Ull), Paulschmied bzw. Oberschmied.

Die Bauernhäuser von Westerndorf stehen als Ensemble unter Denkmalschutz, einige auch als Einzelgebäude. Seit jeher waren es stattliche Anwesen, teilweise mit einem Handwerk verbunden. Mehrere Bauern betätigten sich auch als Fuhrleute. Besonders hervorzuheben sind die reich ausgestatteten Höfe des Bäck (heute Landgasthof Karner), des Rauch und des Paulschmied, die von gewissem Wohlstand Zeugnis geben.

Alte Flurkarte

Auf der ersten amtlichen Flurkarte, dem sog. Urplan von 1811 (© Bayer. Vermessungsverwaltung), sind noch die ursprünglichen Bauernanwesen zu sehen: Bei den Nummern handelt es sich nur um vermessungstechnische Bezeichnungen, nicht um Hausnummern: 375 Paulschmied, 376 Rauch, 377 Razinger, 378 Jell, 379 Oberschmied, 380 Bachwastl, 381 Schneider, 382 Wagner (zwischen 383 und 391 zu finden), 383 Bäck, 384 Paulkarl, 385 Schuster, 387 Oswald, 388 Krinninger, 389 Kainz, 390 Lenz, 391 Mix

Altes Foto von einem Bauernhof

Das Rauchwesen (Foto Wörndl)

Bayerischer Bauernhof

Das Paulschmiedanwesen (Foto Wörndl)

Altes Foto einer Schmiedewerkstätte

Historische Aufnahme (1943) der heute noch bestehenden Schmiedewerkstätte des Paulschmied (Archiv Paulschmied-Familie)

Altes Bild vom Hochwasser in einem Dorf

Die Esse in der Schmiede des Paulschmied wurde von einer über die Straße führenden Pleuelstange in Gang gehalten, die vom Westerndorfer Bach über ein Wasserrad angetrieben wurde. In dem kleinen Gebäude westlich der Schmiede auf der anderen Straßenseite, dem sog. Radhaus, befindet sich noch heute dieses (unterschlächtige) Wasserrad. Das Foto wurde während des Hochwassers im September 1930 aufgenommen, als die Ebnater Ache ausbrach. (Archiv Paulschmied-Familie)

Nähere Informationen über die Westerndorfer Höfe, wie auch alle anderen Anwesen in der Gemeinde Frasdorf finden sich im Buch „Familien- und Hofgeschichte(n) von Frasdorf, Umrathshausen und Wildenwart“, das vom Heimat- und Kulturverein Frasdorf e. V. herausgegeben wurde.

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