Die Autobahn, damals „Reichsautobahn“, wurde in den Jahren 1934 bis 1936 durch Frasdorf gebaut. Obwohl viel Grundfläche verloren ging, regte man sich offensichtlich nicht besonders auf. Man sah es eher als Sensation und als Gewinn wegen der verbesserten Erschließung. Auf jeder Postkarte aus dieser Zeit war die Autobahn das zentrale Motiv.
Für viele bedeutete der Bau eine willkommene Arbeitsmöglichkeit. Auch konnte man mit Zimmervermietung gutes Geld verdienen. Zum Teil waren mit rund 1500 Arbeitern mehr Fremde im Ort als Einheimische. Beim Bau herrschte vielfach noch Handarbeit vor. Jedoch wurden auch Maschinen wie Bagger, Kieswaschanlagen sowie Baustellenzüge eingesetzt.
Der Verkehr war anfangs noch spärlich; man konnte damals noch jederzeit zu Fuß die Trasse überqueren. Man sah Ochsengespanne, die das auf dem Mittelstreifen gemähte Gras heimfuhren.
Einem pensionierten Sanitätsrat, der in Frasdorf seinen Ruhesitz genommen hatte, verdanken wir viele interessante Aufnahmen. Das Dorfmuseum im alten Schulhaus widmet dem Autobahnbau eine Abteilung, in der viele Fotos, Zeitungsartikel und dergl. gezeigt werden. Auch in der „Topothek“, der Bildersammlung des Gemeindearchives finden sich viele Fotos.
Vom Standort dieser Info-Tafel aus kann man die Entstehung der Landschaft gut nachvollziehen. Die west-ost verlaufenden Moränenhügel sind gut zu erkennen. Sie sind dem Gletschereis zu verdanken, das sich vom Inntal her über den Samerberg bis zum Priental geschoben hat. Das breite Tal nach Westen ist durch die abfließenden Schmelzwässer entstanden und ist durch abgelagerten Kies und Ton geprägt.
Die Straße, die vom Dorf hier heraufführt, heißt „d`Schloapf“, ein alter Ausdruck für „Eisbahn“. „Schloapfn“ nennt man auch die winterliche Holzbringung. Vor dem Autobahnbau führte die Straße fast in gerader Linie herauf und war deutlich steiler.