Blick aufs Rosenheimer Land mit dem Simssee und den westlichen Chiemgau.

Noch mehrere Tausend Jahre nach Abschmelzen des Gletschereises der letzten Eiszeit (ca. 10 000 v. Chr.) war das Rosenheimer Becken ein riesiger See. Der Inngletscher, der über den Samerberg in die Gegend von Frasdorf kam, prägte auch weitgehend die Landschaft mit seinen West-Ost verlaufenden Moränen.

Der Ausschnitt aus der geologischen Karte zeigt die Landschaft zwischen Inntal mit dem Rosenheimer Becken am linken Bildrand, dem Simssee in der Mitte und ganz rechts dem Chiemsee. Die schwachrosa-violette Grundfärbung zeigt Moränen der letzten Eiszeit (Jungmoränen) in verschiedener Ausbildung. Die stärker rot gefärbten Teile stellen Endmoränen in wallförmiger Ausbildung dar.

Geomorphologische Karte des Inn-Chiemsee-Gletschers

Der Ausschnitt aus der geologischen Karte zeigt die Landschaft zwischen Inntal mit dem Rosenheimer Becken am linken Bildrand, dem Simssee in der Mitte und ganz rechts dem Chiemsee. Die schwachrosa-violette Grundfärbung zeigt Moränen der letzten Eiszeit (Jungmoränen) in verschiedener Ausbildung. Die stärker rot gefärbten Teile stellen Endmoränen in wallförmiger Ausbildung dar. (Geomorphologische Karte des Inn-Chiemsee-Gletschers, Bearbeitung Dr. Darga,Beilage zum Buch „Auf den Spuren des Inn-Chiemsee-Gletschers“, Bde. 26 und 27 von Robert Darga ©Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München)

Im Vordergrund sieht man auf einem dieser Moränen den ehemaligen Obersoilacherhof. Der Ortsname Soilach für die Höfe Unter- und Obersoilacher bedeutet so viel wie „Sauenwald“, also Wald, in den man Schweine zur Mast getrieben hat. Die Endsilbe „lach“ kommt vom althochdeutschen Wort „Loh“ = Hain, Wald.

1477 werden die beiden Höfe Ober- und Untersoilach erstmals urkundlich erwähnt. Sie gehörten damals zur Schlossherrschaft Wildenwart; später kamen sie dann zur Herrschaft Hohenaschau. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts waren beide Höfe ungefähr gleich groß. 1875 erwarb Baron Cramer-Klett von Hohenaschau das Anwesen Obersoilach und machte daraus eine Forstdienststelle mit eigenem Pflanzgarten.

Man machte auch Versuche mit fremdländische Baumarten, wovon noch einige Reste erhalten geblieben sind: Unmittelbar am Waldrand bei dieser Informationstafel befinden sich mehrere Douglasien sowie Weymouthskiefern (auch Stroben genannt); beide Baumarten sind im Norden Amerikas zuhause. 1935 kam Obersoilach wie der gesamte herrschaftliche Wald im Gemeindegebiet von Frasdorf an die Bayerische Forstverwaltung. Die Forstdienststelle war dann bis in die 1970er-Jahre von einem bayerischen Förster bewohnt. Heute benutzt das Gebäude eine Studentenverbindung als Ferienhaus.

Kulturarbeiter im Pflanzgarten

Kulturarbeiterinnen und -arbeiter am Pflanzgarten in Obersoilach um 1920. Viele Söhne und Töchter der umliegenden Bergbauern fanden hier eine gute Arbeitsmöglichkeit. (Foto Hans Osterhammer, Kranzl)

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